Gedenkort für auf der Flucht nach Europa Gestorbene

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Am 21. Mai 2022 weihte die Initiative Seebrücke Wuppertal einen Gedenkort für auf der Flucht nach Europa Gestorbene ein. Der Gedenkort besteht aus eine Skulptur, die ein halbversunkenes Boot darstellt und einem Metallkubus mit Erläuterungstafel. Der Gedenkort soll auf die Vielzahl von flüchtenden und ertrunkenen Menschen an den Außengrenzen Europas aufmerksam machen. Finanziert wurde das Denkmal durch ehrenamtliche Tätigkeiten und das Bürgerbudget der Stadt Wuppertal. 1

Zu diesen gehörten: Die Künstlerin Anne Mommertz, die den Entwurf und das Modell gestaltete, die Landschaftsingenieurin Marketa Kolarova, die Pläne erstellte, technisch und rechtlich beriet und die Arbeiten koordinierte, die Friedhofsgärtnerei Iding, die die meisten der Pflanzen spendierte, Martin von der Höh, der die Gartenarbeiten betreute, der Stahlbauer Jürgen Petig, Steelbruch, der Boot und Stele schuf und aufbaute, Jens Albrecht, der pro bono die Schriften für die Stele so umsetzte, dass sie in Stahl geschnitten werden konnten und die Info-Tafel gestaltete und uns in vielen Fragen beriet, die Keller Medien GmbH, die die Infotafel erstellte, die Firmen H & B Beleuchtungssysteme und Elektro Gebr. Kuckelsberg, die die Stelen-Beleuchtung ermöglichten, die Stadt Wuppertal, die die Arbeiten am Bahnhofsvorplatz so gestaltete, dass sie optimal für den Bau des Gedenkorts waren, und die Leuchte an ihr Straßenbeleuchtungsnetz anschließen ließ, Martin M. Müller, der Drohnenaufnahmen anfertigte, der Graphiker Uwe Peter, der Flyer und Plakate layoutete und zu guter Letzt der Filmemacher Amir Taha, der bei der Dauermahnwache und der Erstellung des Gedenkortes filmte.2

Eingeweiht wurde das Denkmal mit einem Fest mit zahlreichen Akteur*innen: Iranischen Flötenspiel von Gholamreza Ghadi Bardeh aus Dortmund, ein Auftritt des Wuppertaler Menschenrechtechors, eine Tanz/Rap Kombi von Mammadou Bailo Diallo und Amadou Sadjou Diallo, einem kleinen Konzert der Band „Schmodders“ mit Rudi Rhode und Johannes Raschke, Poetry Slam von Sabrin Mezari und eine Punkeinlage der Düsseldorfer Band „Nichts für Ungut“. Reden hielten Waltraud Hummerich vom Kirchenkreis Wuppertal, Aharon Kasser von den Wuppertaler Weißen Herzen und Renate Schatz und Sonja Grabowsky von „Seebrücke Wuppertal“.3

Dieser Gedenkort ist denen gewidmet,
die auf der Flucht nach Europa ihr Leben verloren haben.

Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung aus der Zivilbevölkerung. Wir fordern sichere Fluchtwege, Entkriminalisierung der Seenotrettung und menschenwürdige Aufnahme von geflüchteten Menschen. Wir wollen mehr Rettung statt weniger!

„Eltern setzen ihr Kind nur dann in ein Boot, wenn es auf dem Meer sicherer ist als auf dem Land.“ Warsan Shire, somalisch-britische Dichterin

Seit 2020 hatte die Initiative für den Gedenkort geworben, mit einem Entwurf der Düsseldorfer Künstlerin Anne Mommertz.4

Schon fünf Tage nach der Einweihung wurde der Gedenkort beschmiert mit Hassbotschaften verkratzt.5

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